Ecuador 2014 8
Ecuador Ferien 2014
8. Tag: Illiniza Norte 5126m / 01.11.2014
Heute Morgen ist um 4 Uhr Tagwache und eine halbe Stunde später Frühstücken wir. Um 5 Uhr fahren wir mit dem Bus 2 Stunden bis zum Einstieg für unseren letzten und höchsten und längsten Vorbereitungsvulkan. Die Naturstrasse von der Lodge weg ist extrem holperig und weiter schlafen kann da bestimmt keiner. Unterwegs, kurz bevor es wieder über die Naturstrasse steiler wird, steigt unser 2. Bergführer Hugo zu uns in den Bus. Langsam wird es hell und wir haben einen total freien Blick auf die Zwillingsgipfel Illianizas d.h. auf den Norte- und Sur, welche etwa 55 km südwestlich von Quito in der westlichen Anden-Kordillere beheimatet sind. Um 7 Uhr sind wir auf dem Parkplatz angelangt und auch heute kommt Roger wieder mit uns auf die Tour, welche wir bei strahlendem Sonnenschein starten. Auf dieser langen Tour ist angesagt, jede Stunde ein Trink- und Essenshalt zu machen. Es ist gewaltig schön in alle Richtungen und über die wunderschöne Steppenlandschaft, weiter oben über Schotter- Kies- Sandwege steigen wir auf zur Refugio Illiniza auf 4700m. Rechter Hand präsentiert sich der mächtige Illianiza Sur mit Gletscher und Eis in Gipfelnähe und der Blick Gegenüber lässt den Cotopaxi im strahlenden Morgenlicht erkennen. Nach einer kurzen Rast montieren wir unsere Helme, ziehen den Klettergurt an und steigen weiter hoch über die erste Flanke, queren die abschüssige heikle Stelle, wo wenig Schnee drin liegt. Jetzt ziehen kleine Nebelschwaden rein als ich über die Stufen emporkraxle. Nun folgt noch eine Rinne mit einer kurzen Blockkletterei und schon ist der Gipfel in Sicht. Ich liebe solche Partien und bin überglücklich, als ich auf dem schon von weit her gesichtetem Illianiza Norte auf 5126m unbekümmert stehen kann. Der einzige Gipfel im ganzen Land mit einem Gipfelkreuz. Kaum zu glauben. Roger hat jetzt seinen ersten 5 tausender bestiegen und ich freue mich riesig mit ihm über unser gemeinsames Erlebnis. Nach einem ausgedehnten Fotoshooting steigt Hugo zuerst ab und montiert ein Seil zur Sicherheit für uns. Der erste Teil entspricht der Aufstiegsroute. Doch bald wählt Hugo eine neue Route aus und nach dem vulkanigen Fels machen wir unsere Mittagpause. Da werden wir ganz kurz von leichtem graupeln gestört und wir packen zusammen und steigen rasant ab und rutschen die vulkanig sandigen Geröllhänge runter und das macht mir Spass. Nach ca. 8 Stunden und 1100Hm sind wir alle überglücklich und zum Teil auch müde zurück an der Ausgangslage. Auf der 2 Stündigen Busfahrt über Machachi können wir zuerst ja etwas ausruhen bevor die richtig ausgewaschenen Strassen kommen. Zurück in der Chilcabamba Lodge freue ich mich schon auf das feine Nachtessen. Heute gibt’s Spargelsuppe, Rüebli und Bohnen, Reis und Fisch mit Rotweinsauce und frische Ananas zum Dessert. Also auch heute wieder ein reichhaltiges schmackhaftes Nachtessen. Roger läuft etwas eckig zum Tisch, denn er spürt einen heftigen Muskelkater in seinen Beinen, also die Strapazen der 2 Berge gehen bei ihm nicht so spurlos vorbei, ohjemine… Ich gebe ihm Tipps, wie er ihn wieder schnell auskurieren kann. Um 20.45 Uhr verziehen sich alle in ihre Zimmer und ich schlafe wieder wie ein Murmeli.