Bolivia 2011 – 3

Lama Trekking in der Cordillera Real

Nach einer erholsamen Nacht am Titicacasee beginnt unser eindrückliches 5 tägige Trekking in der Cordillera Real. Der Bus fährt uns durch karge Gegenden mit wunderschön eingebetteten Lagunen und die ganze in Schnee gehüllte Bergkette ist sehr eindrücklich. Über enge holprige Strassen erreichen wir per Bus unseren Trekkingstart. Nun verladen wir unser Hauptgepäck auf die wartenden Lamas und Esel. Sie schleppen zudem die gesammten Lebensmittel für alle Tage, Zelte, Gasflaschen, Stühle, Teller, Besteck etc. Die gesamte Bolivianische Crew ist sehr ruhig und es ist spürbar, dass sie viel Erfahrung haben für die gesamte Logistik. Unser Trekking Guide ist die Ruhe in Person und beantwortet all meine Fragen. Früh morgens spielt er auf seiner Panflöte wundervoll klingende Töne und wir erahnen, es ist Zeit zum aufstehen.
In den kommenden Tagen trekken wir durch die schönste Gebirgslandschaft Boliviens, der Cordillera Real auf einer Höhe von 3800 m bis über 5000 m. Vorbei an verschiedenen Lagunen öffnet sich der Blick auf die bizzaren Andengipfel und die Weite des Titicacasee. In der Zwischenzeit haben wir uns gut an die Höhe gewöhnt und wir trekken langsam und gemütlich durch die karge Hochgebirgsflora. Die Bolivianos stellen unsere Zeltstadt jeden Abend an einer Lagune auf, denn im freien Gelände gibt es kein fliessendes Wasser. Jeden Abend geben unsere Lamas und Esel unserem Lagerplatz eine ganz spezielle Atmosphäre. Am letzen Tag des Trekkings werden wir vor dem immer sehr feinen schmackhaften Nachtessen von ca. 10 cm Schnee überrascht. Mit sichtlicher Freude schütteln die Bolivianos den Schnee von unseren Zelten und wecken einige von uns vom Vorschlafen auf die Gipfelnacht auf.
Am 16. Tag erwachen wir mit Sonnenschein und leichte Wolken zieren noch den Himmel. Wir geniessen den direkten Blick zum Huayna Potosi, welche einige von der Gruppe in der nächsten Nacht besteigen werden. Gigantisch mächtig steht er da und wartet auf uns. Der letzte verschneite Lagerplatz wird gänzlich geräumt und die Bolivianos laufen trotz Schnee in ihren Sandalen ohne Socken. Sehr eindrücklich und für uns kaum vorstellbar! Nach dem Abstieg des letzten überschrittenen Passes verabschieden wir uns schweren Herzens von unserem ganzen liebgewonnenen Tross.
Das ganze Gepäck verladen wir nun in 2 kleine Busse, welche uns zum Refugio Casa Blanka auf 4800 m bringen, wo zum Hochlager gestartet wird. Nach einer warmen Mahlzeit packen wir unter freiem Himmel ein letzes mal unser Gepäck um. Alles was wir für den Berg nicht mehr gebrauchen, geht mit dem Bus nach La Paz zurück sowie auch jene Teilnehmer, die den Berg nicht besteigen. Hier stossen die drei netten bolivianischen Bergführer zu uns und begleiten uns acht Gipfelstürmer und unseren ausgezeichneten ruhigen CH Bergführer Rinaldo zum Hochlager. Über Geröllhalden und gröbere Steine erreichen wir das Campo Alto Roca auf 5130 m. Sofort richten wir unser Schlafgemach ein und stärken uns nach einem kleinen Nickerchen mit warmem Essen. Alle verschwinden nachher in ihre warmen Schlafsäcke und ruhen sich aus.

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