Piz Polaschin 2012

Piz Polaschin 3013 M am 03.10.2012 mit Erich

Heute wagen wir es, unseren langersehnten unbekannten aber stattlich und formschönen Piz Polaschin zu besteigen. Er liegt über Silvaplana im Engadin.
Wir fahren über den Julierpass und weiter bis zum Parkplatz auf ca. 2000 Meter.
Wir steigen aus dem Auto und erblicken unseren heitgen Zielberg in weiter Ferne und der Mond steht ihm noch zu seiner rechten Seite. Alsdann laufen wir voller Elan bei minus Temperaturen los und die Pflanzen sind mit Rauhreif überzogen und die Steine ganz glitschig. Der Bergweg führt relativ steil hoch an schon wunderbar herbstlich gefährbten Alpenrosen und Planzen vorbei hinauf zur aussichtsreichen Alpenterasse “Muttaun”. Der piz Julier zeigt sich heute prachtvoll und auch der Pizzo Badile strahlt mit seinen steilen Wänden. Der Nebel drücht zum Malojapass hoch während wir an etlichen kleinen Seelein vorbei laufen. Wir verlassen den Weg und schreiten in nordlicher Richtung weglos hoch. Nach einem steilen Aufstieg gelangen wir auf ein Plateau und erblicken die Möglichkeiten für den Weiterverlauf unserer Tour. Wir sind uns schnell einig und beschliessen die steile, zuerst noch grasige und dann in eine Schutthalde übergehenden Hang auf zu steigen. Kaum gestartet erblicken wir ein Rudel Gämsen, welche uns anscheinend geschmeckt haben. Sie verziehen sich schnell diesen Hang hoch und schauen von dem hoch über uns liegenden Grat runter. Unter dem Polaschin bewegen sich auch noch ca. 25 Gämsen über die Schutthale hoch und oben kommen von rechts noch ein grosses Rudel Steinböcke hinzu. Ja da bewegen sich nicht viele Menschen in diesem Gebiet und so ist das ihre “Heimat”.
Wir überqueren balancierenderweise zuerst über eine Geröllhalde, steigen dann über eine kurze Grashalde auf und dann gehen wir den immer steiler werdenden Hang zum Teil auf allen Vieren hoch bis auf den Grat. Jetzt sehen wir runter zur Julierpass Strasse und queren weiter über gefrorene Steine dem “Steinbockweg” entlang bis zum südöstlichen Einstieg des Polaschin. Rechts von uns sind noch einige Steinböcke und Gämsen und sonnen sich fauchend. Wir nehmen den Grat, was ja mehr eine breite einfache Bergflanke ist in Angriff. Bei diesem steilen Anstieg kommen auch einmal die Hände zum Einsatz.
Bald erblicke ich das Gipfelkreuz und glücklich erreichen wir den den höchsten Punkt unserer heutigen Tour und werden mit einer gewaltigen Rundsicht belohnt. Der Nebel ziet über den Lagrev hinweg und auch unten im Tal sind Nebelschwaden sichtlich. Nach einer kurzen Stärkung nehmen wir den Abstieg in Angriff. Bis zum Einstieg gehen wir zimlich gleich runter und dann wählen wir die erste lange Schutthalde so weit nach unten, dass wir noch zum wunderschön eingebetteten Laj da la Tscheppa queren können. Nach einem leichten auf und ab gelangen wir zu diesem bewundernwerten schönen See und schon bald verabschieden wir uns von diesem abenteuerlichen Gebiet und marschieren zum Auto zurück.
Eine tolle lange imposannte Bergtour – danke Erich für deine Führung!

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