Langlauf

Skilanglauf

Im Jahre 1979 entdeckte ich auf der beleuchteten Nachtloipe auf der Lenzerheide den Langlaufsport. Auf Anhieb hin war ich begeistert, mich auf den schmalen Skiern zu bewegen. Ein beglückendes Gefühl begleitete mich während dem Gleiten auf dem knirschenden Schnee unter meinen Langlaufskiern. Mit dem völlig neuen Gerät unter meinen Füssen durch die präparierten Loipen zu gleiten brachte mir die Natur noch näher und ich spürte viel mehr von meinem Körper als beim Skifahren. Es wurde mir schnell bewusst, dass es Kondition und Kordination braucht, welche gleichermassen gefördert werden. Das Herzkreislaufsystem wurde gestärkt, die Atmung und die gesamte Körpermuskulatur waren voll involviert. Ich wusste sofort, das ist im wahrsten Sinn des Wortes ein neuer Sport für mich. Damit ich mich schnell vorwärts bewegen konnte ohne grossen Energieverlust zu erleiden, spielte die Technik eine grosse Rolle und die erlernte ich ganz schnell bei einem LL-Kollegen.

So bewegte ich mich mit noch mehr Leichtigkeit im harmonisch klassischen Laufstiel mitten in unserer grossartigen Bergkulisse durch die tiefverschneite Winterlandschaft in der Destination Lenzerheide den ersten Sonnenstrahlen entgegen, welche über den östlichen Bergen auftauchten. Das erfreute meinen Körper und Geist und meine Seele fühlte sich wohlig in ihrem „Haus“. Einen strahlenden oder verschneiten Wintermorgen so zu erleben ist heute noch grossartig für mich und mein Herz schlägt noch voll und ganz für diesen belebenden wohltuenden Gelenk schonenden Sport.

Es wurde mir bewusst, eine wichtige Voraussetzung, diesen LL – Sport überhaupt ausüben zu können, ist die Natur. Es kam mir vor wie eine übergrosse Sporthalle – eine riesengrosse Arena, welche keine Öffnungszeiten kennt. Ob morgens um 7 Uhr oder abends um 20 Uhr konnte ich meine schmalen Ski anschnallen und den Tag ein – oder auslaufen. So hielt ich mich über den Winter fit und erfreute mich im Frühling wieder ohne „Defizite“ auf die Laufschuhe, Hochtourenschuhe, das Bike oder die Rollski zu wechseln.

Mit dieser Sportart habe ich mir jeweils im Winter eine gute Grundkondition erworben und im Sommer mit joggen, Rennvelofahren und Rollskilaufen habe ich meine Ausdauer laufend verbessert.

Nebst meiner Tätigkeit als Sportartikelverkäuferin begann ich im Winter 1978/79 in der Schweizer Skischule Churwalden Kinder und Erwachsene im alpinen Bereich zu unterrichten, nachdem ich Kurse besucht hatte. Sieben Jahre habe ich etlichen Kindern und Erwachsenen das Skifahren erlernt. Dann habe ich eine neue Herausforderung gesucht, denn ich liebte es nicht mehr, solange anzustehen am Skilift und nachher dem Gast noch Geld abzunehmen „für`s anstehen“.

In der Wintersaison 1980/81 habe ich im J+S die Leiterausbildung 1 im Langlauf in Splügen absolviert. Damit ich Erfahrungen sammeln konnte, habe ich die J+S altrigen in LL-Kursen unterrichten.  Das hat mir soviel Spass gemacht und so habe ich alle Stufen im J+S bis zur Expertin absolviert.

Im Frühling 1985 entschloss ich mich, mein Langlauf Hobby zum Beruf zu machen. So war ich im Winter 1985/86 in der LL-Schule Parpan als Langlauflehrer Kandidatin angestellt und erwarb mit viel Freude und Elan das Bündner und Schweizer Langlauflehrer Patent.

Durch all meine Aus- und Weiterbildungen bin ich seit 2005 im Besitz des eidg. Fachausweises als Schneesportlehrerin.

Bis zum heutigen Zeitpunkt macht es mir nach wie vor unheimlich viel Freude, in klassischer Technik oder auch mit der schnelleren intensiveren Variante des Skaten`s über den Schnee zu flitzen. Das Skaten verfeinert den Langlaufsport mit einer Prise Speed. Der natürlich dynamische Bewegungsablauf ist für all jene Menschen, welche sich in der Mitte ihres Lebens befinden, das heisst: optimal auf einem Bein stehen können, leicht zu erlernen.

Nach 33 spannenden erfolgreichen Unterrichtsjahren in der LL-Schule Parpan habe ich mich in der LL-Schule verabschiedet. Unter anderem habe ich mir gesagt, 40 Jahre Schneesport Unterricht erteilen ist eine ellenlange Zeit. Andernseits war es eine Frage der AHV, denn wenn ich Bezügerin bin und pro Monat mehr als CHF 1400.00 verdiene, muss ich wieder AHV Beiträge abgeben und dadurch habe ich mich entschieden, im Winter einige Stunden pro Woche nur noch im Bestzeithotel tätig zu sein, um diese vorgegebene monatliche Limite nicht zu überschreiten.

Sind Sie noch nie auf den schmalen Brettern gestanden, dann nehmen Sie sich doch  einmal eine Stunde Zeit, leihen Sie sich im Langlaufzentrum Parpan eine LL-Ausrüstung aus und erfahren Sie zusammen mit ihrem LL-Lehrer/in das beflügelte Gefühl des Gleitens – eine völlig neue Erfahrung erwartet Sie. Der Ski-Langlauf mit seinen einfachen, aber ästhetischen Bewegungsabläufen öffnet ihnen die Türen zur Natur und zur körperlichen Fitness.

 

Mit sportlichen Grüssen

Mary Seeli 🙂

Parpan, 15. Dezember 2018

 

zurück zum Anfang